#1

Cafeteria

in Krankenhaus 13.10.2012 19:41
von Marc Coleman • 127 Beiträge

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#2

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 19.10.2012 17:40
von Minja Petrova • 36 Beiträge

Ihrer Meinung nach war es mal wieder an der Zeit, sich im Krankenhaus, beim Militärstützpunkt und ja, auch bei der Union um zu sehen. Die Regierung wollte immerhin auf dem Laufenden bleiben, also hatte sie kurzerhand beschlossen, als erstes dem Krankenhaus einen kleinen Besuch abzustatten. Während sie durch die Flure lief, sah sie kaum bekannte Gesichter.. ein paar Krankenschwestern und Ärzte, aber von den Patienten kam ihr kein einziger bekannt vor. Das war kein Wunder, schließlich kamen und gingen hier ständig neue Leute. Ihr Weg führte sie schließlich zur Cafeteria, wo sie angeblich Hannah finden könnte. Als sie den Raum betrat, konnte sie diese jedoch nicht entdecken, weshalb sie sich erstmal einen Kaffee holte..sie schlief in letzter Zeit nicht sonderlich gut. Gerade als sie mit dem Kaffee in der Hand die Cafeteria wieder verlassen wollte, kam Hannah herein. "Hallo Hannah.", begrüßte sie sie lächelnd. "Hast du kurz Zeit für mich?" Hannah dürfte wissen, worum es ging.. immerhin war Minja nicht zum ersten Mal hier, um ein paar Informationen zu bekommen.

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#3

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 19.10.2012 17:49
von Hannah Anderson • 30 Beiträge

Meine Schicht ging bereits schon wieder seit einigen Stunden und da zwei der Ärzte sich infiziert hatten musste ich nun auch noch diese Schichten übernehmen. Dabei hatte ich viel wichtigere Dinge zu tun als hier meine Zeit zu verbringen! Ich musste dringend ins Labor und weiter daran arbeiten ein Gegenmittel zu finden, denn das war mein Hauptziel bei der ganzen Sache. Und nun war auch noch eine Patientin direkt aus der Intensivstation verschwunden, wobei ich mir immer noch nicht ausmalen konnte, wie das passiert sein konnte. Immerhin war sie sehr schwer verletzt gewesen und daher war alleine laufen unmöglich. Was wenn sie jemand dort heraus geholt hatte? Und arbeitete hier nicht verdammtes Sicherheitspersonal? Irgendwann würde ich einfach noch den Verstand verlieren, dessen war ich mir sicher. Zum Glück hatte ich nun jemand gefunden, der für mich die Dienste übernahm, sodass ich sofort ins Labor aufbrechen konnte. Jedoch gönnte ich es mir noch in der Cafeteria vorbei zu schauen, denn einen Kaffee und etwas zu Essen, das hatte ich mir verdient. Eigentlich auf niemand wirklich achtend kam ich herein gelaufen und hörte sofort meinen Namen. Natürlich erkannte ich die Stimme sofort und ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. "Minja, hey", sagte ich und blieb vor ihr stehen. "Klar, aber zuerst muss ein Kaffee sein, du verstehst sicher." Daher deutete ich ihr an, das sie sich schon mal an einen freien Tisch setzen konnte, sodass ich mir einen Kaffee und ein belegtes Brötchen holen konnte. Damit lief ich zurück zu ihr und setzte mich auf den Stuhl neben sie. "Was führ dich hier ins Krankenhaus?"


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#4

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 19.10.2012 18:06
von Minja Petrova • 36 Beiträge

"Oh und wie ich das verstehe.", meinte sie schmunzelnd. Kaffee war momentan das einzige, was sie noch richtig wach hielt, wenn ihnen dieser irgendwann mal ausging.. oh man daran wollte sie gar nicht erst denken. Wie angedeutet, setzte sie sich dann auch schon mal an einen der freien Tische - viel war hier gerade ohnehin nicht los. "Das Übliche.. meine Neugierde." Sie lächelte schief, wurde dann aber ein wenig ernster. "Gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Ich habe das Gefühl, jedes Mal, wenn ich herkomme, gibt es weniger Ärzte und mehr Patienten." Leicht seufzte sie, denn sie war sich ziemlich sicher, dass das nicht nur ein Gefühl von ihr war, sondern schreckliche Realität. Sie wusste, wie hart Hannah arbeitete, ebenso wie die anderen hier, doch wenn es so weiter ging, hatten sie bald noch größere Probleme. Als hätten sie die nicht ohnehin schon.. Sie hatte jetzt schon 'Angst' vor dem Bericht des Militärs. Das ganze nahm sie einfach mit, vielleicht sogar mehr als die meisten anderen, die für die Regierung arbeiteten. Das war einfach ihre Art und außerdem hielt sie sich ziemlich viel außerhalb des Regierungsgebäudes auf. Während sie ihren Blick kurz durch die fast leere Cafeteria wandern ließ, trank sie einen Schluck von dem nicht mehr ganz heißen Kaffee.. besser als nichts. Diese Einstellung hatten sich die Menschen, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, wohl schon seit Jahren angeeignet.


zuletzt bearbeitet 19.10.2012 18:07 | nach oben springen

#5

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 19.10.2012 18:20
von Hannah Anderson • 30 Beiträge

"Neugierde. Und ich dachte schon, das du mir einfach mal einen Besuch abstattest, weil du mit mir ein nettes Pläuschen führen willst." Grinsend nahm ich einen Schluck aus meiner Tasse, aber schon kurz danach war mein Lächeln wieder verschwunden. "Neuigkeiten... Ich wünschte ich könnte dir etwas positives liefern aber leider muss ich dich enttäuschen. Wir sind noch nicht weiter gekommen mit der Erforschung eines Heilmittels und das ich hier mehr gebraucht werde denn je, das macht es auch nicht gerade besser. Doch nachher bin ich wenigstens auf dem Weg ins Labor. Ein Infizierter wird eingeliefert und wir werden an ihm weitere Testreihen durchführen und sehen, ob etwas davon eine positive Veränderung bewirkt." Ja es war nicht gerade eine schöne Vorstellung das wir Versuche an denen machten, die zwar Infiziert waren, aber bei deinen das Virus noch nicht vollends ausgebrochen war. Jedoch mussten wir ein Heilmittel finden und das war der Einzige weg. Als wir damit angefangen hatten, da war ich jeden Abend weinend in der Wohnung gestanden doch nun nahm ich es so hin wie es war. Ich dürfte das alles nicht zu nahe an mich heran lassen, denn sonst würde es mich noch in den Wahnsinn treiben. "Und mit deinem Gefühl hast du nicht unrecht. Einige Ärzte wurden schon infiziert weil sie nicht vorsichtig genug waren. Nach den ganzen Jahren sollte man meinen, das sie vorsichtig geworden sind, aber einige sind noch so Naiv wie früher. Und das sage ich in meinem Alter." Auch in Biss in mein Brötchen musste nun sein. "Und nun sag du mir. Habt ihr irgendwas neues?"


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#6

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 19.10.2012 18:48
von Minja Petrova • 36 Beiträge

Auf Hannahs Worte hin konnte sie nur grinsen. Natürlich war sie nicht ausschließlich wegen der Arbeit hier, sonst hätte sie auch einen anderen Arzt suchen können. Mit Hannah über sowas zu reden, war jedoch wesentlich angenehmer, Minja mochte sie sehr und außerdem hatte sie hier als Leiterin wohl die meiste Ahnung. Darüber hinaus konnte sie sich sicher sein, dass alles, was sie über die Regierung erzählte, nicht weiter erzählt wurde. Vertrauen war in diesen Tagen wohl am wichtigsten. Schweigend hörte sie sich die neusten Ereignisse an und runzelte leicht die Stirn. Der Infizierte wird eingeliefert.. "Macht der Infizierte es freiwillig?" Wollte sie die Antwort wirklich hören? Sie wusste, wie die Regierung war und auch wie einige der Forscher. Nicht, dass das auf Hannah zutreffen würde, es gab immer Ausnahmen.. aber im Endeffekt hatte auch Hannah sich der Regierung zu beugen. Eigentlich fand Minja die Situation im Allgemeinen einfach nur furchtbar. Nicht nur die Versuche an Menschen, nein auch, dass ganze Gruppen weggesperrt wurden..ohne Rechte.. ohne richtige Hoffnung. Außer natürlich, man würde ein Heilmittel finden. Natürlich war ihr klar, dass diese Behandlung der Infizierten notwendig war, damit sich der Virus nicht noch weiter ausbreitete, aber.. sie wünschte dennoch, es gäbe andere Möglichkeiten. "Wie können sie bei sowas nur unvorsichtig sein?", fragte sie ungläubig. Sie wussten doch, was der Virus mit ihnen anstellen würde. "Das ist eine Katastrophe, wenn es so weiter geht, haben wir bald gar keine Ärzte mehr." Erneut trank sie etwas von dem Kaffee und hob dann nur leicht die Schultern an. "Nicht wirklich.. im Moment beschäftigt sich die Regierung vor allem damit, alles zu überwachen.. so gut es eben geht. Es geht nicht wirklich voran, habe ich das Gefühl." Aber sie hatte nun auch nicht so eine hohe Position in der Regierung, dass ihr alles anvertraut wurde. "Allerdings habe ich vor, etwas zu ändern..nun zumindest werde ich mich dafür einsetzen. Du weißt, die Infizierten haben keinerlei Rechte auf Mitbestimmung und so weiter.. das möchte ich ändern. Es sind noch immer Menschen.. man sollte ihnen eine Stimme geben." Ja, viele drehten durch, aber es gab auch noch genug, die erfolgreich gegen den Virus ankämpften.

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#7

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 19.10.2012 19:57
von Hannah Anderson • 30 Beiträge

"Nein... nur einer hat es bisher freiwillig getan, aber er hat im Labor auch die letzte Stufe erreicht gehabt und sie haben ihn erschießen müssen. Seit einiger Zeit habe ich immer jemand vom Militär dabei, der ein Auge darauf hat, das mir nicht auch noch etwas passiert. Aber sonst werden sie alle einfach hier her verschleppt. Gott ich kann ihr Wehklagen und ihr Flehen nicht mehr ertragen. Du kannst dir das wirklich nicht vorstellen. Doch einen anderen Weg ein Heilmittel zu finden, das gibt es nicht. Wir müssen es an ihnen testen, denn nur so können wir heraus finden, wann es wirklich eine Wirkung zeigt." Das alles, wie es schon seit Jahren lief, war mit Worten einfach nicht mehr zu beschreiben. Furchtbar traf es da nicht mal annähernd und im Endeffekt musste ich das tun, was die Regierung mir auferlegte. Wenn es nach mir ginge, dann würde ich viele Dinge anders machen, aber seit neustem wurden wir noch strenger überwacht und da war kaum Spielraum möglich. "Ich habe ehrlich keine Ahnung. Aber sie sind naiv und haben Hoffnung, das die Anzeichen von etwas anderem kommen. Und ehe sie es sich versehen, sind sie selbst infiziert." So hatten wir schon ziemlich viele Ärzte verloren und ich war neben der Forschung auch noch zur Leiterin der medizinischen Abteilung ernannt worden. Tja so schnell konnte man in diesen Zeiten aufsteigen, obwohl das nichts bedeutete. Mein Kaffee war nun leer, was auch gut so war, denn sonst hätte ich sicher die Tasse verschüttet. "Du willst was? Minja...Du weißt genau so gut wie ich das niemand davon etwas hören will. Für alle sind die Infizierten nichts weiter als heranwachsende Zombies, die es abzuschotten gilt. Sie werden ihnen keine Stimme geben da sie in ihren Augen keine Menschen mehr sind." Gerade sie sollte es doch wissen wie die Regierung dazu stand, denn sie arbeitete ja direkt für sie. "Ich tue alles dafür um ein Heilmittel zu finden. Aber dich könnte es deinen Job kosten wenn du mit sowas an die Obersten trittst!" Und das war etwas, was ich ganz sicher nicht wollte. Minja war meine Verbindung zu der Regierung und durch sie wusste ich immer was los war, bevor es andere erfuhren.


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#8

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 19.10.2012 20:28
von Minja Petrova • 36 Beiträge

Sie nickte nachdenklich, während sie Hannah zuhörte und der Ausdruck in ihrem Gesicht schien wie versteinert. Hannah tat wirklich alles, um zu helfen und sie war nicht so herzlos wie manch andere, es musste schwer sein, diese Grausamkeit Tag für Tag zu ertragen, ohne etwas dagegen tun zu können. Und nun musste man es sich einmal aus der Sicht der Infizierten vorstellen! "Ich weiß..", war das einzige, was sie dazu seufzend noch zu sagen wusste. Es gab keinen anderen Weg, aber das hieß noch lange nicht, dass man diesen Weg gut heißen musste. Gezwungenermaßen akzeptieren vielleicht, aber mehr auch nicht. Zu dem Thema der unvorsichtigen Ärzte, konnte sie nur noch den Kopf schütteln. Gerade wenn man hier arbeitete, sollte man doch wissen, wie man sich schützen konnte. Dass Hannah so geschockt reagierte, war nicht weiter verwunderlich, denn mit ihrer Meinung war Minja innerhalb der Regierung - und vermutlich auch allgemein - ziemlich allein. Aber sie war noch nie die Sorte Mensch gewesen, die sich den Mund verbieten ließ oder die Meinung von anderen schweigend annahm. Sie hatte lange genug gezögert, sich lange genug zurückgehalten. Nun konnte sie es einfach nicht mehr ertragen. "Ich weiß, wie die anderen die Infizierten sehen.. aber genau das ist das Problem. Noch sind es Menschen, sie kämpfen für ihre Menschlichkeit und was tun wir? Wegsehen.. sie einsperren.. oder direkt töten." Leicht schüttelte sie den Kopf, sah Hannah aber voller Entschlossenheit an. "Möglich, dass sich viele in Zombies verwandeln.. aber wenigstens _wir_ sollten unsere Menschlichkeit behalten. Genauso wie es die Infizierten versuchen." Während sie redete, spielte sie etwas mit der Kaffeetasse in ihren Händen herum, ließ sie schließlich aber los und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. "In solch ausweglosen Situationen ist Hoffnung immer das, was bis zum Ende bleibt, nicht wahr? Wir sollten nicht zulassen, dass die Infizierten die Hoffnung endgültig verlieren und wenn wir ihnen eine Stimme geben würden.. ihnen wenigstens zuhören und noch wie Menschen behandeln würden, dann sind vielleicht noch mehr bereit und in der Lage, gegen den Virus zu kämpfen." Und ohne diese Hoffnung, gaben die Infizierten wiederum schneller auf - diese Schlussfolgerung stand auch unausgesprochen im Raum. Und was ihren Job anging.. was bedeutete in Zeiten wie diesen schon ein Job? Wenn sie irgendwann gefeuert werden sollte, ging sie eben woanders hin.. überall wurden Leute gebraucht.

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#9

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 20.10.2012 13:54
von Hannah Anderson • 30 Beiträge

Ich hatte gelernt damit umzugehen, denn es war mir rein gar nichts anderes übrig geblieben. Das was mein Vater damals angerichtet hatte mit der Mitentwicklung des Virus wollte ich nun wieder gut machen und das konnte ich nur, indem ich endlich ein Heilmittel fand. Dafür waren Opfer nötig und daher durfte ich das alles gar nicht so nah an mich ran lassen, auch wenn das von Tag zu Tag schwerer wurde. Jedoch hatte ich ein Kriterium das selbst die Regierung so akzeptieren musste: Keine Frauen und keine Kinder. Wenn ich das Virus schon an jemanden testen musste, dann an Männern, denn sie verfluchten mich zwar auch, aber ihr Flehen und Betteln war nicht so schrecklich wie bei den anderen. Verdammt, ich hasste das alles so sehr und doch wollte ich genau das tun, damit das alles irgendwann ein Ende fand! "Ja ich weiß was die anderen tun, aber wie willst du sie überzeugen? Du weißt um das Virus und du weißt auch das die Infizierten unberechenbar sind. Natürlich sind es noch Menschen und sie versuchen so lange wie möglich auch welche zu bleiben, aber du weißt genauso gut wie ich, das sich das in weniger als ein paar Sekunden ändern kann und dann ist nichts mehr davon übrig. Sie werden dich nicht in die Reservate lassen, egal was du tust und wenn du dich rein schleichst dann werden sie dich dort lassen. Ich traue der Regierung alles zu." Meine Stimme hatte ich etwas gesenkt, denn nicht jeder musste etwas davon mitbekommen. Außerdem machte ich mir Sorgen um meine Freundin, denn davon hatte ich nicht viele und ich wollte nicht, das sie am Ende eine von ihnen wurde. "Minja, auch ich würde gerne mehr helfen, aber mehr als mich dahinter zu klemmen ein Gegenmittel zu finden ist nicht drin. Nicht, wenn wir uns nicht auch infizieren wollen. Denn deine Idee klingt zwar gut, aber es würde bedeuten das du in die Reservate müsstest. Und das wird weder die Regierung noch Ich zulassen."


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#10

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 20.10.2012 14:55
von Minja Petrova • 36 Beiträge

Natürlich wusste sie, dass Hannah vom Prinzip her recht hatte - mit so ziemlich allem, was sie sagte. Minja hatte schlechte Chancen, sehr schlechte sogar, aber sie würde nicht so einfach aufgeben. Nicht, bevor sie es nicht wenigstens versucht hat. Was sie vorhatte, war selbstverständlich riskant, denn die Regierung, das wusste sie zu gut, ging oft gnadenlos vor. Was, wenn sie als 'Risiko' eingestuft wurde? Würde man sie töten? Darüber wollte sie gar nicht erst nachdenken, denn ihr ihren Ohren klang das ohnehin ziemlich absurd. "Gute Frage..", gab sie leise zu und das nicht nur, weil sie ebenfalls der Meinung war, dass dieses Thema nicht unbedingt für jeden hier bestimmt war. Wie sollte sie die Leute ganz oben in der Regierung überzeugen? .. Wenn sie doch noch nicht einmal Hannah, die deutlich mehr Verständnis hatte, richtig davon überzeugen konnte. "Aber genau das ist der Punkt, Hannah! Du tust etwas.. du versuchst ein Heilmittel zu finden. Ich möchte auch etwas tun können, statt tagtäglich nur die Drecksarbeit für die Regierung zu erledigen." Okay, das war nun etwas krass, sie mochte ihren Job, aber im Endeffekt bewegte sie rein gar nichts. Sie sorgte lediglich dafür, dass das, was ohnehin schon da war, so blieb und die Ordnung gewahrt wurde. Das half vielleicht den Überlebenden ein wenig, aber den Infizierten bestimmt nicht. "Und ich müsste nicht zwangsläufig in die Reservate, darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht. Es gibt noch genug Funkgeräte, so könnte ich mit den Infizierten reden, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. Ich kenne jemanden dort.. ein alter Freund von mir.." Es war deutlich in ihrer Stimme zu hören, wie sehr sein Schicksal sie mitnahm. "Er hat bisher auch erfolgreich gegen den Virus gekämpft, glaub mir, er könnte mir helfen." Obwohl er schon seit Monaten infiziert war, wusste Minja, dass er noch am Leben war. Immerhin gab es Überwachungskameras in den Reservaten. "Schon kleine Veränderungen könnten den Leuten helfen.. meinst du nicht auch? Ich kann es einfach nicht ertragen, wie sie behandelt werden. Es ist falsch." Dieser Meinung war sie schon von Anfang an gewesen.

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#11

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 20.10.2012 18:33
von Hannah Anderson • 30 Beiträge

So sehr ich ihr auch beistehen und ihr gut zureden wollte, so musste ich realistisch bleiben, denn das was sie vor hatte konnte ihr mehr Ärger einhandeln als sie vielleicht jetzt noch dachte und das wollte ich nicht. Die Regierung wurde immer härter, verfuhr sich immer mehr nur in eine Richtung und die ging leider dahin, das Sympathisanten der Infizierten ebenfalls als Bedrohung angesehen und beschattet wurden. Ja ich hasste dieses Leben, das wir jetzt führen mussten und ich hasste es, das ich bis jetzt noch kein Heilmittel gefunden hatte, dabei tat ich wirklich alles, was in meiner Macht stand, aber es wollte einfach nicht anschlagen. "Dann tu etwas anderes. Hilf mir in der Forschung oder sowas, aber riskiere nicht, das du nachher als die Böse angesehen wirst, die will, das sich das Virus noch weiter ausbreitet nur weil sie ihnen eine Stimme geben will. Ich hasse es das zu sagen, aber du musst realistisch bleiben. Kein Funkgerät der Welt kann ihnen Hoffnung auf Heilung geben. Sie werden nur noch mehr merken wie verloren sie dort sind während wir hier draußen leben." Ich schob das halbe Brötchen, das ich noch hatte von mir, denn mir war der Appetit vergangen. Natürlich sah ich das alles so wie sie, jedoch waren uns die Hände gebunden, vor allem mir, denn ich konnte es mir nicht leisten meinen Posten zu verlieren, denn nur so konnte ich sicher gehen das wirklich alles mögliche getan wurde, damit man für die Infizierten endlich ein Heilmittel fand. "Das mit deinem Freund tut mir leid. Und ich wünschte wir könnten etwas ändern, aber das ist einfach nicht möglich. Ich finde es grausam, das alles! Du weißt, das meine Eltern beide mit dem Virus infiziert wurden und ich habe mit ansehen müssen, wie sie meine Mutter erschossen. Das will ich für keinen, ich will, das sie geheilt werden und das diese Welt endlich wieder so wird, wie sie war! Aber um das zu schaffen müssen wir uns unauffällig verhalten, denn nur so können wir alles versuchen."


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#12

RE: Cafeteria

in Krankenhaus 20.10.2012 20:34
von Minja Petrova • 36 Beiträge

Was sie wirklich gebrauchen könnte, wäre jemand innerhalb der Regierung, der dieselben Ansichten vertrat, wie sie selbst. Doch wie sollte sie so jemanden finden, ohne sich zu verraten? Das war hoffnungslos, also würde sie da irgendwie allein mit zurecht kommen müssen. "Wie sollte ich dir denn helfen, Hannah? Ich habe keine Ahnung von diesem Forschungszeug." Wenn sie eine andere Möglichkeit sehen würde, zu helfen, hätte sie diese ganz sicher schon ergriffen. Hannahs Worte brachten Minja allerdings ein wenig zum zweifeln, ob die Idee mit den Funkgeräten so gut war. Würde es tatsächlich nur noch deutlicher machen, wie isoliert die Infizierten waren? Nein.. das sahen diese Menschen auch so. Wenn ihnen jemand zuhören würde, würden sie wenigstens wissen, dass sie noch als Menschen betrachtet wurden - das war zumindest das, woran Minja glaubte und davon würde sie wohl auch nicht so leicht abzubringen sein.. Sie würde auf keinen Fall verlangen, dass Hannah ihr half oder etwas in der Art, denn dafür war ihr Job wirklich zu wichtig. In ihrer Forschung lag zur Zeit die einzige Hoffnung. Aber sie hatte mit jemandem darüber reden müssen, dem sie vertrauen konnte. Schweigend hörte sie weiter zu, doch Hannah würde schon in ihren Augen erkennen können, dass Minjas Entscheidung schon längst feststand. Das war in Fällen wie diesen sicher eine schreckliche Angewohnheit, aber wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie das auch durch. Egal wie viel Vernunft dagegen sprach. Dass Hannah den Tod ihrer Eltern mit ansehen musste, war grauenhaft.. in den letzten zehn Jahren hatte wohl jeder jemanden verloren. Manche mussten sehen, wie Freunde und Verwandte getötet wurden und einige hatten es vielleicht sogar selbst tun müssen. Beides war Minja erspart geblieben und doch hatte sie jeden verloren. Am Ende auch ihren Bruder, den sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatte - die Hoffnung, dass er noch am Leben war, gab sie dennoch nicht auf. Eine kleine Pause entstand zwischen ihnen, währenddessen sie ihren Kaffee austrank. "Mach dir keine Sorgen um mich.. Ich habe mich lange genug unauffällig verhalten und ich finde, es ist mal wieder an der Zeit für Veränderungen." Ein siegessicheres Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, auch wenn es gerade gar nicht so richtig hier her passte. Veränderungen waren immer mir Gefahren verbunden, aber sie war sich sicher, dass sie einen Weg finden würde, irgendwas in Bewegung zu setzen, auch wenn das sicher zu optimistisch gedacht war. So war sie nun mal.. ein Freigeist und bestimmt auch eine Träumerin, aber das waren Eigenschaften, die sie auch in der gegenwärtigen Lage der Welt nicht völlig abgelegt hatte.

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