Eilig kam ich im OP an, zog mich um, wusch mir die Hände und ließ mir dann helfen Handschuhe und einen Kittel anzuziehen. Zum Glück hatten wir das hier alles noch zur Verfügung denn ohne würde es wirklich schwer werden. Auch die Frau war inzwischen hier eingetroffen und zu allererst sah ich mir die Bilder an.Verdammt das sah nicht gut aus. Ihre Lunge war schwer verletzt und einige Splitter steckten darin fest, genauso wie in ihrer Brust. Das würde nicht einfach werden, aber ich würde mein Bestes geben. Mein Team hatte alles vorbereitet und die Frau war in Narkose gelegt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen worden. Ich hoffte sehr das wir noch genug Zeit hatten damit sie das überlebte, denn auch wenn wir sie beatmeten so war es nur mit einem intakten Lungenflügel nicht gerade aussichtsreich. Nickend wand ich mich von den Bildern ab und trat zum OP Tisch, an dem das Vergrößerungsglas schon angebracht war. "Ich werde zuerst die Splitter entfernen und dann sehen, was ich für die Lunge tun kann. Pinzette, Sauger." Oft gab ich im OP knappe Anweisungen denn jeder wusste hier in meinem Team was er zu tun hatte. Langsam zog ich nun die Splitter aus der Haut und arbeitete mich dann tiefer. "Skalpell", sagte ich und musste einige Schnitte setzen, denn sonst kam ich nicht hinunter. "Klammern." So wurde die Wunde offen gehalten und ich konnte mich weiter vorarbeiten. "Ich entferne jetzt die Splitter in der Lunge." Das war nicht ganz einfach, denn ich wollte die Bereiche, die noch intakt waren ja nicht verletzten und daher arbeitete ich sehr langsam und präzise. Alle Splitter fielen klirrend in eine Schale und als auch der letzte heraus gezogen war nickte ich und legte das blutige Besteck weg. Bis jetzt sah alles am Monitor noch gut aus, daher konnte ich jetzt zur Lunge übergehen. Neues steriles Besteck kam zum Einsatz und nun trennte ich vorsichtig die komplett zerstörten Areale ab, denn diese würden nicht mehr heilen. Im Endeffekt war es zum Glück nicht viel was weg kam. Jedoch wusste ich jetzt schon, das sie später große Schmerzen haben würde, denn durch ihre Verletzungen hatten wir den Brustkorb von oben öffnen und dir Rippen aufstämmen müssen. Doch anders war es nicht gegangen. Nach einigen Stunden Operation konnte ich endlich die Lunge nähen und kurz danach auch den Brustkorb. Die Wunden wurden verbunden und ich trat einen Schlitt zurück. "Bringt sie auf die Intensiv. Sie brauch Ruhe. Und wenn sich was verändert sagen sie mir bescheid!" So lief ich hinaus, schmiss die blutigen Sachen weg und wusch mir die Hände. Wie lange war ich nun hier drin gewesen? Ich wusste es nicht. Doch nun wollte ich erst einmal sehen wie es den anderen ging und dann wieder zu meiner Patientin schauen, ob sie stabil war.